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Gemeinderat hat Rahmenbedingungen für die Realisierung eines Energieverbundes durch Energie 360° beschlossen
Im Juni 2023 hat der Gemeinderat über die Lancierung eines Vorprojektes für die Planung und den Bau eines Energieverbundes durch Energie 360° für die im kommunalen Energieplan ausgewiesenen Eignungsgebiete Zentrum und Oberurdorf (Z1, Z2, E3 und E4) informiert. Damit soll die angestrebte Transformation von fossilen zu klimafreundlichen Energieträgern für die Wärmeproduktion und damit das Ziel «Netto-Null 2050» unterstützt werden. Die nun geplante Anlage sieht eine Wärmeproduktion mit nachhaltigen Energieträgern vor und ermöglicht damit eine Reduktion der Umweltbelastung um jährlich rund 4'000 Tonnen CO2. Erste Anschlüsse von Liegenschaften an dieses mit klimafreundlichen Energieträgern betriebene Netz sind im Herbst 2026 vorgesehen. Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom 26. Februar 2024 die Rahmenbedingungen für dieses Projekt beschlossen.
Mit dem von Energie 360° ausgearbeiteten Vorprojekt zur Realisierung eines Energieverbundes kann eine proaktive, kurz- und mittelfristige Transformation von fossilen Energieträgern (Erdgas, Erdöl etc.) für Wärmeerzeugungsanlagen hin zu klimafreundlicher Energie (Holz, Biogas, KVA-Abwärme) massgeblich unterstützt werden. Das bestehende Erdgasnetz soll demnach, auf der Basis der Transformationsstrategie von Energie 360°, mittelfristig abgelöst werden. Eine Schätzung zeigt auf, dass mit diesem Projekt die CO2-Emissionen jährlich um rund 4'000 Tonnen reduziert werden können und damit ein für Urdorf bedeutender Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Erreichung des Klimaziels 2050 geleistet werden kann.
Das Engagement der Gemeinde Urdorf zur Realisierung des geplanten Fernwärmenetzes beschränkt sich auf die Gewährung eines langjährigen Baurechts auf einem Teil des gemeindeeigenen Grundstückes «Lätten», für den Bau der notwendigen Energiezentrale mit einer Energiespeicheranlage sowie die Bewilligung für die Nutzung des öffentlichen Grundes. Die Realisierung, Finanzierung und der Betrieb der Energiezentrale sowie die Erstellung des Fernwärmenetzes in den dafür ausgeschiedenen Eignungsgebieten erfolgt vollumfänglich durch Energie 360°. Die Gemeinde trägt kein unternehmerisches Risiko.
Wärmeerzeugungsanlage auf gemeindeeigenem Grundstück «Lätten» geplant
Zwischenzeitlich hat Energie 360° in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Urdorf ein Vorprojekt zur Realisierung eines Fernwärmenetzes mit der Erstellung einer Energiezentrale auf dem gemeindeeigenen Grundstück «Lätten», welches sich westlich und oberhalb der Fussballanlagen «Chlösterli» befindet und unmittelbar an die Nationalstrasse N4 angrenzt, erarbeitet. Die geplante Energiezentrale mit einer separaten Energiespeicheranlage beansprucht einen Flächenanteil von rund 40 % des ca. 7'000 m2 umfassenden Grundstücks. Gemäss rechtsgültigem Zonenplan ist dieses der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen zugewiesen und die geplante Anlage demnach zonenkonform.
Wohngebiet wird durch Anlieferung nicht belastet
Die verkehrliche Erschliessung ist via südlichem Dorfeingang, Birmensdorferstrasse-Süd, Reppischtalstrasse, Chilstig vorgesehen. Damit wird das Wohngebiet vom für die Anlieferung von Holz unmittelbar notwendigen LKW-Verkehr entlastet. Energie 360° beteiligt sich an der vorgesehenen und punktuell notwendigen baulichen Ertüchtigung dieser Erschliessung. Während der Nichtheizperiode (April bis September) entfallen Holzschnitzelanlieferungen fast vollständig, weil eine Wärmeversorgung mit bereits heute zur Verfügung stehender Überschussabwärme der KVA Dietikon erfolgt.
Baurechtsvertrag durch Gemeinderat genehmigt
Die allfällige Realisierung der Energiezentrale auf dem gemeindeeigenen Grundstück «Lätten» soll auf der Basis eines der Energie 360° einzuräumenden Baurechts erfolgen. Diesen Vertrag hat der Gemeinderat nach Massgabe der Kompetenzordnung der Gemeindeordnung und von kantonalen Vorgaben mit einer Laufzeit von vorerst 50 Jahren genehmigt.
Gleichzeitig wurden die Nebenbestimmungen zur Nutzung von öffentlichem Grund zur Erstellung der Versorgungsleitungen in den Eignungsgebieten definiert und genehmigt.
Inbetriebnahme auf Herbst 2026 vorgesehen
Die bauliche Realisierung der Energiezentrale und des Fernwärmenetzes könnte somit 2025/2026 erfolgen. Nach heutigem Stand der Planung kann der Anschluss von ersten Liegenschaften an das Netz des neuen Energieverbunds voraussichtlich im Herbst 2026 erwartet werden.
Bereits im Frühjahr 2024 wird Energie 360° Hauseigentümer/innen und Verwaltungen kontaktieren, um sie über die Möglichkeit eines Anschlusses an den Energieverbund zu informieren. Energie 360° bietet mit e360.ag/urdorf eine Online-Plattform an, auf der Interessierte die Anschlussmöglichkeiten an den Energieverbund prüfen können.
Zuständige Abteilung: Umweltabteilung