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Gemeinderat verzichtet auf Einführung der «SBB-Spartageskarte Gemeinde»

9. August 2023
Ab dem 1. Januar 2024 stellt die ÖV-Branchenvereinigung Alliance Swisspass eine neue «Spartageskarte Gemeinde» zur Verfügung. Da dieses neue Angebot gegenüber den bestehenden Billettangeboten für die Einwohnerinnen und Einwohner keine Mehrwerte bietet, verzichtet der Gemeinderat auf deren Einführung.

Per 1. Januar 2024 lanciert die ÖV-Branchenvereinigung Alliance Swisspass zusammen mit dem Schweizerischen Gemeindeverband (SGV) und dem Schweizerischen Städteverband (SSV) eine neue «Spartageskarte Gemeinde». Diese löst die bisherige Gemeindetageskarte ab, welche die Gemeinde Urdorf noch bis Ende 2023 zum Preis von je Fr. 45 anbietet.

Nach eingehender Prüfung des Nachfolgeangebots hat der Gemeinderat entschieden, ab dem Jahr 2024 keine Tageskarten für den öffentlichen Verkehr mehr anzubieten. Er stützt seinen Beschluss auf folgende Argumente:

  • Zu teuer: Das neue Angebot ist teilweise teurer als bei der SBB online erhältliche Spartageskarten. So sind diese bereits für Fr. 29 (mit Halbtaxabonnement) respektive Fr. 52 (ohne Halbtaxabonnement) erhältlich.
     
  • Zu unsicher: Als weiteren Nachteil erachtet es der Gemeinderat, dass die Gemeinde neu über keinen fixen Bestand an Tageskarten für die Urdorferinnen und Urdorfer verfügt. Laut Alliance Swisspass gibt es lediglich einen Pool von insgesamt bis zu 4’000 Karten pro Tag für alle Gemeinden in der Schweiz und die Karten können, grundsätzlich unabhängig des Wohnsitzes, bei jeder Gemeinde bezogen werden.
     
  • Zu kompliziert: Bis anhin haben die Urdorferinnen und Urdorfer ihre Tageskarten in der Regel online gebucht. Weil die Karten neu personalisiert sein müssen, ist inskünftig weder ein Onlinekauf noch eine Reservierung möglich. Die Kundinnen und Kunden haben keinen direkten Zugriff auf den Spartageskarten-Shop. Dies widerspricht dem Ziel der Gemeinde Urdorf, alle Dienstleistungen auch digital anzubieten.
     
  • Zu kostenintensiv: Da die Sparbillette nur persönlich am Schalter gekauft werden können, erhöht sich überdies der Aufwand für die Gemeindeverwaltung durch die Erfassung der Personendaten, den Verkauf und die weiteren administrativen Abläufe. Dieser Mehraufwand wird durch die geringe Entschädigung, welche die Gemeinden für den Verkauf erhalten, nicht aufgewogen.

Abschliessend hält der Gemeinderat fest, dass es nicht zu den Kernaufgaben einer Gemeinde gehört, den Service public aufrecht zu erhalten, den die öV-Branche respektive die SBB eingestellt haben. Sollte sich das Angebot ändern, lässt sich die Spartageskarte Gemeinde nachträglich erneut einführen.

Bei Unterstützungsbedarf beim Bezug von Online-Angeboten der öV-Branche steht die Fachstelle Gesundheit und Alter der Gemeinde Urdorf den Einwohnerinnen und Einwohnern gerne zur Verfügung.

Gemeinderat Urdorf

Zuständige Abteilung: Einwohnerdienste

Bahnhof Urdorf mit Zug im Hintergrund