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Sachplan Verkehr: Gemeinderat wehrt sich gegen Güterumfahrungslinie und damit zusätzliche Belastung von Umwelt und Raum

24. November 2020
Der Gemeinderat wehrt sich mit seiner Stellungnahme gegen einen offenen Güterverkehrs-Streckenabschnitt auf dem Urdorfer Gemeindegebiet. Ein solcher würde zusätzliche Lärmbelastungen mit sich führen und unverhältnismässig stark in den ohnehin bereits belasteten Raum eingreifen.

Das Bundesamt für Verkehr und das Bundesamt für Raumentwicklung haben die Bevölkerung sowie alle Körperschaften des öffentlichen und privaten Rechts eingeladen, sich bis am 7. November 2020 zu den Anpassungen und Ergänzungen 2021 des Sachplans Verkehr, Teil Infrastruktur Schiene (SIS), zu äussern.

Der Sachplan Verkehr, Teil Infrastruktur Schiene (SIS), befasst sich mit den Infrastrukturen für den Schienenverkehr, die sich im Kompetenzbereich des Bundes befinden. Planung, Bau, Betrieb, Unterhalt und Nutzung der Schieneninfrastrukturen von gesamtschweizerischer Bedeutung bilden den zentralen Gegenstand. Ziel des Sachplans Verkehr, Teil Infrastruktur Schiene, ist es, die beabsichtigte langfristige Entwicklung der Schieneninfrastruktur mit der anzustrebenden räumlichen Entwicklung zu koordinieren und damit Planungssicherheit für die Kantone und Gemeinden zu schaffen.

Die aktuellen Anpassungen betreffen die Überführung von Vorhaben, die sich erheblich auf Raum und Umwelt auswirken, aus der Botschaft über den Ausbauschritt 2035 in den SIS und die Aktualisierung einzelner Kapitel im Konzeptteil sowie Anpassungen der Koordinationsstände von Vorhaben, die in den jeweiligen Objektblättern dargestellt sind. Hierzu gehören der Brüttenertunnel, der Meilibachtunnel (neu), die Güterumfahrungslinie Limmattal-Furttal (neu) und der Doppelspurausbau Uster-Aathal.

Variante «Süd» sieht offenen Güterverkehrs-Streckenabschnitt in Urdorf vor

Zur erwähnten Güterumfahrungslinie Limmattal-Furttal sind vier Varianten dargestellt: West, Nord, Mitte und Süd. Die Linienvarianten «Nord» und «Mitte» sollen komplett unterirdisch verlaufen, die Variante «Süd» mit einem offenen Streckenabschnitt rund um das Portal Lindenbühl (tw. Urdorfer Gemeindegebiet). Der Gemeinderat Urdorf ist keinesfalls bereit, eine solche ausschliesslich für den Güterverkehr vorgesehene Bahnlinie zu akzeptieren. Dieser Perimeter «Lindenbühl», in nächster Nähe zu Urdorf-Nord und Herweg, ist heute bereits massiv durch grosse Verkehrsbelastungen sowohl von der Nationalstrasse (Westumfahrung, Limmattalerkreuz), als auch aufgrund des motorisierten Hauptverkehrs auf der Achse «Bernstrasse» (gesamter MIV aus dem Kanton Aargau Richtung Zürich), betroffen. Die Lärm- und Verkehrsbelastungen sind enorm und seit mehreren Jahren stetig zunehmend. Dass nun in diesem bereits sehr stark belasteten Perimeter und Verkehrskreuz noch eine Güterverkehrslinie installiert werden soll, ist für den Gemeinderat Urdorf nicht nachvollziehbar, weshalb diese Variante dezidiert abgelehnt wird. Die Haltung wurde den verantwortlichen Stellen von Bund und Kanton mitgeteilt.

Gemeinderat Urdorf