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Zivilschutz Limmattal: Gelebte Solidarität

2. Juli 2020
Der Zivilschutz im Bezirk Dietikon stand im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie aktiv im Einsatz. Die drei Zivilschutzorganisationen, Region Dietikon, Gubrist und Limmattal-Süd haben sich zur Bewältigung dieser Krise zusammengeschlossen und traten, unter einem Kommando als Zivilschutz Limmattal auf. Aus dieser Organisation standen mehr als 400 Zivilschützer in rund 3'000 Diensttagen im Einsatz.

Text: Kpl. Betreu, D. Di Salvo

Die Mobilisierung im Limmattal, begann bereits anfangs März. Zunächst unterstützten die AdZS (Angehörige des Zivilschutzes) das Spital Limmattal. Mit der Prätriage unter anderem vor dem Notfall und dem Haupteingang, den Transporten von getesteten wie auch bereits als positiv diagnostizierten Patienten, der Unterstützung in der Küche und anderen internen Bereichen, entlastete der Zivilschutz das Spitalpersonal.  

Der Zivilschutz wurde gemäss des Regierungsratsentscheids prioritär zur Entlastung des Personals im Gesundheitswesen eingesetzt. Die meisten AdZS standen mit der Corona Pandemie das erste Mal in einem Einsatz dieser Grösse. Auch für sie eine Möglichkeit, die in den jährlichen WKs angeeigneten Fähigkeiten, unter Beweis zu stellen.  

Lange Tage, verschärfte Sicherheits- und Hygienemassnahmen waren Herausforderungen, die die Zivilschützer täglich meistern mussten. Das oberste Gebot bei jedem Einsatz egal welcher Art, ist der Selbstschutz. Deshalb wurden die AdZS im Umgang mit den notwendigen, einsatzbezogenen Hygienemitteln zusätzlich ausgebildet. Fahrzeuge wurden dem Einsatz  entsprechend ausgestattet und Kleiderfass- und Wechselstationen wurden eingerichtet, um die Sicherheit der eigenen Reihen zu gewährleisten. 

Im direkten Kontakt mit infizierten Patienten war auch die psychische Belastung der Zivilschützer nicht zu unterschätzen. Die AdZS gaben in diesen schwierigen Tagen Alles, um Aufträge pflichtbewusst und sicher zu erfüllen, damit das Personal in Spital, Spitex und den Alterszentren entlastet wurde. So konnte sichergestellt werden, dass für die Patienten und  Bewohner, die ihnen zustehende Pflege und Betreuung erhalten blieb. 

Die Gruppen- und Zugführer der Fronteinsätze berichteten trotz der Ernsthaftigkeit auch von berührenden Szenen. Zivilschützer, welche für die Bewohner der Alterszentren Musik machten, mit ihnen sangen oder mit den privaten Handys eine Videotelefonie mit den Angehörigen ermöglichten, zeigten viel Solidarität. Genau wie das Lachen der betagten und  teilweise auch dementen Bewohner einen Erfolg bewies, ist sicher, dass die Frauen und Männer im Einsatz auch wertvolle Erfahrungen für sich selbst mitnehmen konnten. 

Unser Zivilschutz agiert flexibel und schnell. Für Einsätze wird nur Aufgeboten, wer auch tatsächlich gebraucht wird. Innert Stunden können die erforderlichen Ressourcen direkt im Einsatz stehen. Auch hinter diesen Aufgeboten stecken viel Arbeit und Manpower. Die internen Prozesse wurden ebenfalls durch die Zivilschützer des Bezirks abgedeckt. Bei aller Tragik kann aus diesem Ernstfall auch Wertvolles gewonnen werden. Das erweiterte Kommando hat nebst der Organisation und Koordination der Einsätze, auch jegliche Prozesse nachhaltig erarbeitet und optimiert. Dieses definierte Vorgehen erlaubte ein effizientes und professionelles Arbeiten, vielleicht auch in künftigen Einsätzen. Die erfolgreiche Kooperation im Zivilschutz des Bezirks hat nämlich bewiesen, dass die drei Zivilschutzorganisationen jederzeit, problemlos wieder zusammenarbeiten könnten. 

Die Einsätze des Zivilschutzes wurden durch das zivile Führungsorgan Limmattal bewilligt, das ad-hoc aufgrund der Krise aufgestellt wurde. Dieses Organ stellte sich aus den Präsidien der drei Zivilschutzkommissionen zusammen. Ohne das Engagement aller erwähnten Parteien wäre die Unterstützung des Gesundheitswesens, in diesem Ausmass nicht möglich  gewesen.  

«Der temporäre Zusammenschluss der drei Zivilschutz Organisationen im Limmattal zur Bewältigung der Covid-19 Krise ist ein Erfolg. Wir konnten die Synergien aller drei Organisationen gezielt nutzen und die entstandene Kraft erfolgreich einsetzen. Zu keinem Zeitpunkt war die Organisationsherkunft einzelner Zivilschützer ein Thema. Die Zivilschützer des Limmattals haben bewiesen, dass eine organisationsübergreifende Zusammenarbeit sehr gut funktioniert. Wir leben Solidarität!» so Kommandant Urs Kümmerli. 

Zivilschutz Limmattal
Der Zivilschutz unterstützt das Spital Limmattal in der Prätriage beim Notfall (Quelle: Zivilschutz Limmattal)